Räume zu klagen, Verzweiflung zum Ausdruck zu bringen und auch Räume der Resilienz und Salutogenese. (Luise Reddemann)
In der Mühlheimer Praxis gibt es für die Therapiegruppen die Möglichkeit, imaginativ an Ressourcen zu arbeiten, um mentale Selbstheilungskräfte zu fördern. Wenn das Ich gestärkt ist, kann leichter analytisch-aufdeckend an sich gearbeitet werden. Das Imaginierte kann zunächst nonverbal malerisch einen Ausdruck finden und anschließend in der gemeinsamen Reflektion in Sprache übersetzt werden. Setting: Die Therapiegruppen haben nach Absprache alle 6-8 Wochen einen Kreativtermin (120 Minuten statt 100, teilweise andere Uhrzeiten, alle Kreativtermine sind in der Mühlheimer Praxis). In dieser Woche entfällt der reguläre analytische Gruppentermin. Die Nachsorgegruppen haben den Kreativtermin alle 2-3 Monate zusätzlich. Wir beginnen mit zwei kurzen Imaginationsübungen zum Einstimmen und um das Thema für die bildliche Darstellung festzulegen. Danach nehmen sich die PatientInnen Material, also Papier, Bleistifte, Buntstifte, Ölmalkreide... und beginnen mit dem Gestaltungsprozess. Anschließend betrachtet die Gruppe die entstandenen Bilder und gibt Resonanz.
... der Patient, der wie mancher mir bekannte Kranke oft zum Pinsel greift, ahnt, dass das Bild tiefer reicht als das Wort, denn wir haben ja alle als Kinder die Welt in Bildern wahrgenommen. Sogar das sprachlich Unsagbare macht durch die Verbildlichung einen Sprung nach vorne und wird kommunikativ. Der so kreativ tätige Patient erlebt dann die eigene gestaltende Tätigkeit als psychische Kraft. (Gaetano Benedetti)
Kreative Therapien, sei es mittels Bildnerei oder dramatisch-szenischer Gestaltung, befreien uns, heilen uns, weil wir, durch die äußeren Gestaltungen und Rituale angeregt, innen die seelischen Energien fließen lassen und neue Möglichkeiten des Verstehens erproben. (Gottfried Waser)
Den schöpferischen Prozess selbst kann man weder in der Kunst noch in der Therapie erzwingen. Aber man kann Bedingungen schaffen, damit er sich einstellen kann. (Sigrid Völker)
Die gestalterische Handlung lässt ein Werk entstehen, welches das Innere mit dem Äußeren verbindet und dadurch sichtbar machen kann, was dem Gestaltenden oft so verborgen, unzugänglich und daher auch fremd und unsagbar erscheint. (Flora von Spreti)
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